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agrg - aktion gegen rechte gewalt

Flugblatt anlässlich der Demo "10 Jahre Zwangsmassnahmen" in Zürich

Datum

5. Februar 2005

Flugblatt anlässlich der Demo "10 Jahre Zwangsmassnahmen" in Zürich

Vom Schreibtischtäter zum Opfer

Die SchreibtischtäterInnen ziehen nicht im Gleichschritt durch die Strassen, rufen keine lauten Parolen, verprügeln keine Ausländer oder zünden Häuser an.

Nein die SchreibtischtäterInnen halten sich im Hintergrund und wirken mit anderen Mittel.

Sie schüren Angst, reden seit über 80 Jahren von der drohenden Überfremdung der Schweiz, kreieren immer wieder neue Sündenböcke zuerst die Deutschen, dann die Italiener, Spanier, Portugiesen, Tamilen und Schwarzafrikanern. Aktuell sind es die Muslime zusammen mit den Menschen aus der Balkanregion, welche als die Verursacher aller Probleme dargestellt werden. Sie fordern härtere Gesetze und weniger Toleranz und schon gar kein Verständnis für die Situation der Betroffenen. Mit ihrer verbalen Hetze gegen AusländerInnen und Linke schaffen die SchreibtischtäternInnen den Boden und legitimieren zum Teil sogar die Taten der Rechtsextremen, die von Pöbeleien, über Tätlichkeiten bis zu Mordversuchen reichen. Mordversuche, wie zum Beispiel der Brandanschlag auf das Asylantenheim in Kappel im Kanton Solothurn. Dabei wurden ein Ausländer und eine Angehörige der Feuerwehr leicht verletzt. Die Täter, drei Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren, begründeten ihre Tat mit dem Hass auf AusländerInnen.

Mittlerweile gibt es in der Schweiz eine gut 1000 Personen umfassende Szene von Rechtsextremisten, welche ständig versuchen neue MitgliederInnen zu rekrutieren. Dies geschieht zum einen via Musik und Kleidung. Die Schweiz gilt als das Konzertparadies für rechte Bands in Europa, weil Konzerte von den Behörden als private Anlässe betrachtet werden und deshalb toleriert werden. Zu den Konzerten kommen meistens mehrer Hundert Personen aus der ganzen Schweiz und dem umliegenden Ausland. Daneben gibt es auch Musikvertriebe, welche die gefragten Tonträger via Versand anbieten, zum Teil bekommt man diese auch in einzelnen Geschäften unter dem Ladentisch hindurch. In den gleichen Geschäften kann man sich auch gleich mit der passenden Kleidung ausstatten.
Ein anderes wichtiges Rekrutierungsfeld sind die Sportstadien geworden, vermehrt versuchen dort Rechtsextreme unter den Fans und Hooligans AnhängerInnen zu gewinnen. Wenn man dann Ereignisse wie beim Match ST. Gallen – GC im letzten Sommer betrachtet, als GC-Hooligans einen Scwarzen durch die Gassen von St. Gallen hetzten, scheint es auch zu klappen.

Es ist wichtig das sich überall Widerstand regt, nicht nur gegen die Rechtsextremen auf den Strassen und in den Stadien, sondern auch gegen die SchreibtischtäterInnen und Stammtischhelden, die mit ihren Meinungen den Nährboden für die braune Saat bilden.

Organisiert euch und werdet aktiv.

Der Wind muss ihnen ins Gesicht blasen! Durchbrechen wir den rassistischen Alltag hier und jetzt!